Mandelring Quartett
Max von Pufendorf
Kammermusik und zeitgenössische Texte
Vier komische Ländler D 354 für zwei Geigen
Streichquartett D-Dur D 94
Ouvertüre c-moll D 8A für Streichquartett
*** Pause ***
Streichquartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“
Nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit den Streichquartetten von Franz Schubert sucht das Mandelring Quartett nach einem neuen Blick auf die musikalische Welt des Komponisten, der in seinem kurzen Leben ein so ungewöhnlich reiches Oeuvre geschaffen hat. Mittels selten gespielter Werke und Briefe sowie Texten aus Schuberts eigener Feder begibt sich das Quartett gemeinsam mit dem Schauspieler Max von Pufendorf auf eine Erkundungsreise.
Hierzu ein kurzer Auszug aus einem Essay von Steffen Georgis:
Der Wanderer
Franz Schubert war kein Sonntagskind, Schatten aller Art beherrschten sein Leben. Doch drängte er kaum ans sengende Licht der Eitelkeiten. Es hätte ihn vielleicht geblendet und vertrocknen lassen wie so viele, die dort ihr Auskommen suchen. Schubert mit der Elle der Weltverbesserer zu messen, wäre so ungerecht wie unzutreffend. Nicht das Rad, das ihn durch den Kosmos der Musik trug, galt es neu zu erfinden, nicht die Straßen neu zu pflastern, die andere schon befestigt hatten. Allenfalls benutzte Schubert solche Straßen, um an unscheinbaren Wegen abzuzweigen, verborgene Pfade zu suchen, weit abseits Idylle zu finden und an weglosen Abgründen innezuhalten. Er war dabei – gerade weil er immer Freunde um sich brauchte – stets allein, auf sich gestellt. Ein einsamer Suchender, der künstlerisch wie privat zögerte, zweifelte, zagte. In dieser Zerrissenheit ist er authentisch wie keiner der ihn umgebenden Klassiker oder Romantiker. Viel Zeit blieb ihm nicht. Nach 31 Jahren war alles vorbei. Beethoven vollendete in diesem Alter gerade seine zweite Sinfonie